Mein Pferd Livia

Bei einem Ausritt sah meine Mutter das Fohlen Livia auf einer Weide. In einem gemeinsam Gespräch beschlossen wir uns das Fohlen anzusehen. Wir machten uns auf den Weg zu der Züchterfamilie Stauffer. Als ich Livia das erste Mal sah hatte das Fohlen eine geschnittene Mähne. Bis zu diesem Zeitpunkt sagte mir der Begriff Freiberger und die damit verbundenen Besonderheiten nichts, deshalb war dieser Anblick für mich sehr aussergewöhnlich und gewöhnungsbedürftig. Livia war sehr neugierig, was sich bis heute nicht geändert hat. Bei den weiteren Besuchen, kam ich oft mit offenen Schnürsenkeln oder offenem Reissverschluss zurück. Livia nahm Kontakt zu mir auf und weckte damit mein Interesse. Die Vorstellung mit meiner Mutter zusammen das Pferdehobby zu vertiefen gefiel mir. Wir entschieden uns für Livia, weil wir die Ausbildung und das Heranwachsen vom eigenem Pferd so begleiten und mitbestimmen konnten. So beschloss der Familienrat, dass Livia in unsere Familie aufgenommen werden soll. Mit der Arbeit mit meinem eigenem Pferd wuchs mein Vertrauen in meine Fähigkeiten und ich konnte mich mit ihr zusammen weiterentwickeln. Nach Ausbildung für den Feldtest war ich nun verantwortlich für Livias Weiterentwicklung. Ich freute mich ihre Wesenart und ihre besondere Eigenheiten kennenzulernen. Die erste Reitstunde mit meinem eigenen Pferd vergesse ich nie, das war ein besonderes Gefühl. Livia viel mit ihrer speziellen Ausstrahlung sofort auf. Auch ihre ruhige Art beeindruckte sehr. Da sie sich zum Glück sehr kooperativ zeigte und sich auf mich einliess, wuchsen wir als Team zusammen. In den gemeinsamen Reitstunden und Ausritten lernten wir uns immer besser kennen und ich hatte viel Spass . Es wird nie langweilig mit Livia. Sie ist gutmütig, holt sich immer ihre Streicheleinheiten ab, ist neugierig, weiss was sie will, wissenshungrig und ausgeglichen. Witzig ist ihr zweite Leidenschaft, sich mit ihren kleinen Geschwistern zu beschäftigen. Offensichtlich beeindruckte unser Team meine Mutter so sehr, dass sie nicht wiederstehen konnte sich in die jüngere Schwester von Livia, Larina zu verkucken. Bald darauf tagte der Familienrat nochmals aber diesmal ohne Mama und unsere Quintofamilie wuchs.

Im Moment stillen wir unseren Wissenshunger gemeinsam mit unseren Quintos und es macht riesen Spass noch mehr Erfahrung mit den eigenen Pferden zu sammeln. Ich freue mich darauf mehr Zeit mit Livia zu verbringen, bin gespannt auf die gemeinsame Zukunft und hoffe, dass diese besondere Beziehung bestehen bleibt und weiter wachsen kann.

 

Karin Scheidegger